Ursprünge

Karate hat seine Wurzeln in den chinesischen Kampfkünsten und einige vermuten, dass die Anfänge dieser Künste im heutigen Indien zu suchen sind. Das Karate, das heute auf der Welt bekannt und verbreitet ist, hat seine Urspünge in den Regionen Naha, Shuri und Tomari der Pazifikinsel Okinawa, die heute zu Japan gehört, aber noch stärker als das japanische Festland von der chinesischen Kultur geprägt wurde. Sensei Gichin Funakoshi machte die Kampfkunst am Anfang des Zwanzigsten Jahrhunderts auf dem japanischen Festland bekannt. Dies war die Voraussetzung dafür, dass sich Karate nach dem 2. Weltkrieg über die ganze Welt verbreiten konnte. Da es Sensei Funakoshi zu verdanken ist, Karate über Okinawa hinaus publik zu machen, wird er als Begründer des modernen Karate gesehen.

Verbreitung

Einer der Karateka, die unter Meiser Funakoshi Karate studierten, war Hidetaka Nishiyama. Er war neben Sensei Nakayama maßgeblich an der Gründung der ersten Karate-Organisation und der Ausbildung von Trainern, die später für die Verbreitung des Karate sorgen sollten, beteiligt. Sein Anliegen war es bis zu seinem Tod 2008, das Karate sowohl techisch als auch organisatorisch weiter zu entwickeln. So war er der Initiator der ersten Weltmeisterschaft im Karate. Allerdings erkannte er, dass nach und nach viele Karateka begannen den Wettkampf nicht mehr als eine von vielen Trainingsmethoden zu sehen, sondern dass Meisterschaften als eigentliches Ziel des Karatelebens verstanden wurden. Damit wurde nicht nur dem Geiste des Budo Unrecht getan, sondern Karate entwickelte sich auch technisch von einer Selbstverteidigungskunst zu einem Sport, in dem möglichst spektakuläre Techniken gezeigt werden sollten, auch wenn deren Anwendungscharakter nicht mehr gegeben war. Um sich von dieser sehr verbreiteten Fehlentwicklung abzugrenzen, nannte er das Karate im Sinne des Budo Traditionelles Karate. Auch wir führen noch immer Wettkämpfe durch, die uns aber helfen sollen besser zu werden und andere Übungssaspekte aufzeigen, als das Training im Dojo. Die wahre Meisterschaft erreichen die meisten Karateka erst nach ihrer Wettkampfzeit.

Traditionlles Karate heute

Der engste Karate-Student von Sensei Nishiyama ist Sensei Avi Rokah, der in die USA immigrierte, um die Lehren von Sensei Nishiyama im täglichen Training erfahren zu dürfen, was er bis zum Tode Nishiyamas insgesamt 27 Jahre lang konnte. Außerdem eröffnete Avi Rokah ein eigenes Dojo in Los Angeles und gibt Karate-Seminare auf der ganzen Welt. Heute zählt Sensei Avi Rokah zu einer der wichtigsten technischen Instanzen, die die Lehren von Sensei Nishiyama weiterführen und weiterentwickeln, denn auch Karate muss sich stets den Gegebenheiten der Umwelt anpassen und darf dabei seine Urspünge und seine Prinzipien nie vergessen, damit die Tradition weitergeführt wird….